Diese Geräte sind in der Veterinärmedizin sehr verbreitet. Sie sind finanziell noch erschwinglich und erzeugen bereits fokussierte Stosswellen, allerdings ohne Sichtkontrolle (Inline Sonographie). Das heißt, man erzeugt eventuell bereits hochenergetische Schallwellen, "schießt" aber blind in das betroffene Areal. So besteht nur eine minimale Wahrscheinlichkeit, das gewünschte Gebiet zu treffen.
Durch die vorübergehende Unterbrechung der Nervenversorgung wird zwar eine vorübergehende Besserung der Lahmheitssymptome, nicht aber der Röntgenbefunde erreicht. Damit werden häufige Wiederholungen der Therapie im Abstand von 2-4 Monaten notwendig



Nebenwirkungen der ungezielten Stosswelle

Die nachfolgenden Röntgenaufnahmen zeigen eine Kalzifizierung des Kronbeinschenkels der tiefen Beugesehne bei einem 16-jährigen Trakehner-Hengst (Abb. 3). Durch ungezielte, auswärtige Behandlung kam es zunächst zu einer Größenzunahme mit massiver Weichteilschwellung durch Hämatomentwicklung (Abb. 4). Daraus resultierte eine höhergradige Lahmheit über drei Monate. Es wurde von uns eine gezielte Stoßwellenbehandlung durchgeführt. Dabei kam ein elektromagnetisch generiertes Gerät mit einer integrierten Inline-Sonografie-Einheit zum Einsatz (Siemens AG, Medizinische Technik, Erlangen):



Fokussierte Stosswellen "ungezielt" in die Tiefe geschossen

Abb. 3: Kalkdepot vor ungezielter ESWT (siehe Pfeil) Abb. 4: Kalkdepot vier Wochen nach (siehe Pfeil) ungezielter, auswärtiger ESWT Abb. 5: Kalkdepot vier Wochen nach eigener, gezielter ESWT


Bei der Kontrolluntersuchung vier Wochen nach Stoßwellentherapie (Abb. 5) zeigte die Röntgenkontrollaufnahme eine Auflösung des Kalkdepots. Der Hengst geht seit der ESWT-Sitzung lahmfrei.




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